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Passform-Probleme: Digitaler Katalog unterstützt bei der Qualitätssicherung
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Passform-Probleme analysieren und beheben - Digitaler Katalog unterstützt Hersteller bei der Qualitätssicherung

Eine gute Passform ist nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis das wichtigste Kriterium beim Kauf von Kleidung - dies gaben 63,6% der Befragten bei der Marktstudie „Outfit 6“* an. Vor diesem Hintergrund entwickeln Experten der Hohenstein Institute in Bönnigheim derzeit ein digitales, 3D-basiertes Verfahren zur Analyse der Passform von Damen-Oberbekleidung (DOB) im Rahmen eines AiF Forschungsprojektes (AiF-Nr. 17763N). Dieses bietet Bekleidungsherstellern einen Überblick über typische Passform-Probleme bei Damen-Oberbekleidung und zeigt auf, wie sich diese durch Anpassung des Schnittes oder Verwendung alternativer Materialien beheben lassen.

Denn gerade die vom Kunden so hoch bewertete Passform ist es, die Importeuren und Herstellern zunehmend Probleme bereitet. Mit dem digitalen Passform-Katalog geben die Hohenstein Experten den Unternehmen nun ein Hilfsmittel an die Hand, mit dem diese typische Passform-Probleme analysieren können. In Verbindung mit den ebenfalls im digitalen Katalog enthaltenen Vorschlägen zur Anpassung der Schnittführung und/oder Veränderung der Materialien lassen sich so viele Fehler bereits in einer frühen Phase der Produktentwicklung beheben und erhebliche Kosten einsparen.

Für Projektleiterin Simone Morlock sind die standardisierten Passform-Analysen aber nur ein Baustein auf dem Weg zur optimalen Passform: „Im digitalen Katalog befinden sich die am häufigsten auftretenden Probleme bei der Passform und die zugehörigen Lösungsvorschläge. Damit lassen sich Mindestanforderungen hinsichtlich der Passformqualität sicherstellen. Um aber eine wirklich gute Passform zu erreichen, sind die professionelle Anpassung der Schnitte und der Gradierung sowie individuelle Passform-Prüfungen mit Hilfe von Testpersonen in verschiedenen Konfektionsgrößen unverzichtbar. All dies setzt aber Fachwissen und große Erfahrung voraus, denn die Passform-Analyse ist ein äußerst komplexer Prozess, bei dem Modell, Material, Verwendungszweck und die Zielgruppe berücksichtigt werden müssen.“ Dieses Schnitt-Know-how fragen Unternehmen aus der ganzen Welt verstärkt bei den Hohenstein Instituten ab, um eigene Probleme bei der Passform-Sicherung zu kompensieren. Deren Ursachen sind für Simone Morlock vielfältig: „In vielen Unternehmen der Bekleidungsbranche hierzulande, die oftmals klein und mittelständisch strukturiert sind, beobachten wir einen Generationenwechsel. Es fällt den Herstellern schwer ihre erfahrenen Schnitt-Direktricen und spezialisierten Bekleidungstechniker aus der Qualitätssicherung zu ersetzen. Gründe dafür sind die zunehmende Auslagerung von Unternehmensbereichen in den letzten Jahren und dass die Ausbildung von qualifizierten Schnitt- und Passformnachwuchskräften in den Hintergrund getreten ist. Auch die Ausbildungsinhalte an den Fachschulen haben sich mittlerweile verändert: Weniger Schnitt, sondern mehr Management und Betriebswirtschaft.“ Hinzu kommt, dass es kaum einschlägige Literatur und Verfahren gibt, welche die modernen 3D-Technologien berücksichtigen. Im Hinblick auf außereuropäische Produktionsstandorte sieht Simone Morlock aber noch weitaus größere Probleme: „Vielfach ist der Ausbildungsstand der Mitarbeiter relativ schlecht und damit sind Passform-Problemen quasi vorprogrammiert.“

Mit den aktuellen Forschungsarbeiten zur standardisierten Passform-Analyse und qualitätsgesicherten Produktentwicklung in der Bekleidungsindustrie (AiF-Nr. 17154 N) schaffen die Experten der Hohenstein Institute für Hersteller, Handelsunternehmen wichtige Grundlagen zur Unterstützung der eigenen betriebsinternen Passform- und Qualitätssicherung. Als Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Schnittkompetenz in der Branche bieten die Hohenstein Experten zudem verschiedene Dienstleistungen im Bereich Passform und Schnitt an. Informationen dazu gibt es unter http://www.hohenstein.de/passform.

*Statista GmbH, "Sehr wichtige Kriterien beim Kauf von Kleidung. Erhebung durch Marplan, Ipsos GmbH, Sinus Sociovision GmbH, ISBA Informatik Service-GmbH. Name der Erhebung: Outfit 6. Erhebungszeitraum Oktober 2006 bis Januar 2007", http://de.statista.com/statistik/daten/studie/178040/umfrage/sehr-wichtige-kriterien-beim-kauf-von-kleidung/, Zugegriffen am 16.11.2011.

Das Forschungsprojekt „Passform-Diagnose“ im Überblick

Von den Forschern wurde zunächst ein Beurteilungsschema entwickelt, mit dem Einflussgrößen auf die Passform-Qualität objektiv dargestellt werden können. Dabei wurden sowohl Aspekte abgedeckt, die sich von den Körpermaßen bzw. –Körperformen des Trägers wie auch der Eigenschaften der verarbeiteten Materialien ableiten.

Danach wurde ein neues innovatives Verfahren zur 3D-Scanning-Passform-Analyse entwickelt. Dazu wurde eine Projektstudie zur 3D-Passform-Beurteilung durchgeführt. Probandinnen wurden mit und ohne Oberbekleidung in unterschiedlichen Konfektionsgrößen und Produktformen wie Hosen, Röcken und Blusen gescannt. Anhand des visuellen Eindruckes auf den 3D-Scans beurteilten die Experten der Hohenstein Institute die Passform der Kleidungsstücke und identifizierten so typische Passform-Fehler in der DOB. Parallel dazu wurde die Passform der Kleidungsstücke durch erfahrene Bekleidungstechnikerinnen an den Probandinnen und parallel dazu an Büsten beurteilt. Zusätzlich wurde die persönliche Einschätzung der Testpersonen bezüglich Passform und Tragekomforts mittels eines standardisierten Fragebogens erfasst. Durch den Vergleich der physischen und virtuellen Passform-Anproben sowie der subjektiven Eindrücken der Probandinnen entwickelte das Team von Simone Morlock eine reproduzierbare 3D-basierten Methode zur Passform-Diagnose. Die Vorteile der 3D-Technologie liegen vor allem in der exakten Passform-Analyse. Details wie z.B. der Faltenwurf werden am Scan detailliert abgebildet und Passform Unterschiede können besser größen- und zielgruppenbezogen analysiert werden.

Die Passform des körpernah getragenen Etuikleids aus Wollgewebe kann mit dem neuen Verfahren ebenso beurteilt werden, wie das Poloshirt aus Maschenware für den Einsatz im Outdoorbereich.

Darauf aufbauend wurden von Spezialisten mit langjähriger Industrieerfahrung schnitttechnische Lösungsmöglichkeiten entwickelt, mit denen sich Passform-Probleme effizient beheben lassen. Diese werden im Katalog visuell dargestellt, um die erforderlichen Modifikationen beim Schnitt der Kleidungsstücke leichter kommunizieren zu können.

Last but not least ordnete das Forschungsteam von Simone Morlock die schnitttechnischen Lösungsmöglichkeiten den analysierten Passformfehlern – exemplarisch abgebildet in Form von 3D-Scans - zu und bereitet so das Diagnoseverfahren in Form eines digitalen Passform-Kataloges vor. Im Ergebnis differenziert dieser nun zwischen verschiedenen Produkten, Modellen und Materialgruppen, Zielgruppen und dem Verwendungszweck.

Der digitale Passform-Katalog bietet viele praktikable und wichtige Lösungsansätze zur Passform-Analyse und zur Behebung von Passform-Fehlern, um die Unternehmen bei der Schnitterstellung, Passform- und Qualitätssicherung mit Grundlagen Know-how zu unterstützen. Die eigenen Passform-Probleme können die Hersteller so mit den Beispielen im Katalog vergleichen und die Fehler mit Hilfe der Vorschläge beheben.
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