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Prof. Dr. Josef Kurz feiert seinen 80. Geburtstag
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Seit 57 Jahren ist der angesehene Textil(pflege)-Experte bei den Hohenstein Instituten tätig. Am 7. August 2014 feiert Prof. Dr. Josef Kurz, stellvertretender Leiter der Hohenstein Institute in Bönnigheim, seinen 80. Geburtstag. Zu den Arbeitsschwerpunkten des international anerkannten Wissenschaftlers gehören seit seinem Eintritt in das renommierte Textilforschungs- und Prüfinstitut im Jahre 1957 die Themenbereiche Farbmessung, Textilpflege, Ökologie und Medizintextilien.

Nach vielen Jahren als Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Arbeitsbereichs Textilreinigung und gewerbliche Wäscherei an den Hohenstein Instituten gab Kurz 2002 einen Teil seiner Verantwortung ab, um sich als Leiter der Stabsstelle für „Globale Strategien“ verstärkt der Entwicklung neuer Geschäftsfeldern und Forschungskooperationen zu widmen. Darüber hinaus hat er als Autor und Co-Autor seither insgesamt acht Fachbücher veröffentlicht, die auf rund 3.000 Seiten einen weltweit einmaligen Überblick über die Kulturgeschichte textiler Materialien und Bekleidung sowie deren Herstellung und Pflege im Wandel der Zeiten geben. Das Buch „Textile Welt“ beleuchtet zudem die Erfolgsgeschichte der Hohenstein Institute seit deren Gründung im Jahr 1946 und stellt zahlreiche Innovationen vor, die ihren Ausgangspunkt im schwäbischen Bönnigheim haben.

Um Persönlichkeiten der Textilservice-Branche für ihre besonderen Leistungen im Hinblick auf innovative Technologien, Dienstleistungen und Unternehmensführung zu würdigen, inaugurierte Kurz im Jahr 2007 den „Hohenstein Award for Entrepreneurial / Scientific Excellence in Global Textile Services“. Der nicht dotierte Preis wird alle zwei Jahre an Wäscherei-Unternehmer, Forschungseinrichtungen oder sonstige Organisationen im In- und Ausland vergeben.
In Anerkennung seiner Verdienste für die Hohenstein Institute wurde im Jahr 2007 das neu erbaute Service- und Innovationsgebäude am Südhang des Schlossberges in Hohenstein nach ihm benannt.


Zur Person - Prof. Dr. Josef Kurz

Aus einfachen Verhältnissen stammend, absolvierte Kurz nach der Schulzeit zunächst eine Ausbildung zum Färber und Chemischreiniger in einem kleinen Färbereibetrieb nahe seinem Heimatort Illertissen. Fasziniert von den Möglichkeiten der industriellen Färberei folgte er nach zwei Gesellenjahren jedoch seiner Begabung und machte an der Technischen Akademie Hohenstein einen Abschluss als Textilingenieur. Seine berufliche Tätigkeit an den Hohenstein Instituten begann Kurz zunächst als Assistent im chemischen Labor mit den Aufgaben der Farbmessung und Weißgradbestimmung.

1963 übernahm er die auf Schloss Hohenstein in den Institutsräumen betriebene Chemischreinigung, entschied aber nach Modernisierung der Reinigungsanlagen, die vorhandenen technologischen Ressourcen ab 1965 nur noch für die Forschung und Lehre auf dem Gebiet der gewerblichen Textilreinigung einzusetzen. In den folgenden Jahren wurde unter seiner Ägide die wissenschaftliche Kernkompetenz und das Seminarangebot der Hohenstein Institute in diesem Bereich konsequent ausgebaut und bildete die Grundlage für den Umzug der 1953 gegründeten und in Krefeld angesiedelten Forschungsstelle Chemischreinigung e. V. nach Bönnigheim. Als wissenschaftlicher Leiter der Forschungsstelle Chemischreinigung war Kurz in den 1970er und 80er Jahren maßgeblich an der Entwicklung alternativer Lösemittel und optimierter Reinigungstechnologien beteiligt, die aufgrund der Ozon schädigenden Wirkung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen sowie der gesetzlichen Verschärfung der zulässigen Per-Emissionen notwendig wurden. Ende der 80er Jahre gelang es nach intensiver Forschung, mit den KWL-Lösemitteln einen wirtschaftlichen Ersatz für FCKW im Markt einzuführen und durch Einrichtung einer eigenen Pressestelle dem negativen Image der Textilreinigungen in der Öffentlichkeit erfolgreich entgegenzuwirken. Das vorhandene Know-how und Innovationspotenzial machten die Hohenstein Institute weltweit zur führenden Forschungseinrichtung im Hinblick auf umweltschonende Reinigungsverfahren. Ende der 90er Jahre wurde im Rahmen zweier wegweisender Projekte die Reinigung von Textilien in flüssigem CO2 untersucht und gemeinsam mit der Firma Linde ein Prototyp einer dazu geeigneten Maschine gebaut.

Neben seinem Engagement für die Textilreinigung war Josef Kurz darüber hinaus von 1989 bis 2006 Geschäftsführer der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e. V. und bestimmte als Direktor der Abteilung Textilpflege & Hygiene bis zum Jahr 2000 auch die wäschereibezogene Forschung an den Hohenstein Instituten. Der Transfer der Ergebnisse aus zahlreichen Projekten in die Praxis ermöglicht den rund 350 Mitgliedsbetrieben der Gütegemeinschaft heute rationelle Waschprozesse mit optimaler Hygiene und Reinigungswirkung bei möglichst geringer Umweltbelastung.
Großes Verdienst von Kurz ist dabei auch der sehr erfolgreiche Export der RALGütezeichen für gewerbliche Wäschereien ins Ausland. Unter seiner Leitung führte die Gütegemeinschaft darüber hinaus ein eigenes Gütezeichen für Wäsche aus Lebensmittel verarbeitenden Betrieben ein und konzentrierte sich stärker auf die Wiederaufbereitung von Medizin- und Krankenhaustextilien. Grundlage für diesen neuen Arbeitsschwerpunkt bildet das 1995 gegründete Institut für Hygiene und Biotechnologie, das beispielsweise eine intensive Erforschung und Beurteilung von Produktinnovationen wie Biofunktionstextilien mit therapeutischen oder kosmetischen Substanzen, die Entwicklung innovativer Wundauflagen oder die Optimierung desinfizierender Waschverfahren und Sterilisationsverfahren für die hygienische Wiederaufbereitung erlaubt.

Ein weiterer Meilenstein seiner Tätigkeit an den Hohenstein Instituten ist das von Kurz gemeinsam mit der Hautklinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie dem Deutschen Textilforschungszentrum Nordwest e. V. in Krefeld 2002 initiierte „Kompetenzzentrum Textilien und Haut“, in dem Textilwissenschaftler und Dermatologen zusammenarbeiten, um neuartige Ansätze für eine verbesserte Diagnose und Therapie von Hautkrankheiten zu erproben. Zwei viel beachtete internationale Fachkonferenzen, welche die Kooperationspartner bisher durchgeführt haben, unterstreichen angesichts zunehmender Hauterkrankungen wie Berufsdermatosen, Neurodermitis oder Schuppenflechte den Handlungsbedarf auf diesem Gebiet. Alternative Behandlungsmethoden von Wunden verspricht zudem die von Josef Kurz angestoßene Zusammenarbeit der Hohenstein Institute mit dem Klinikum Ludwigsburg-Bietigheim, wo die Mediziner chronische Wunden z. B. erfolgreich mit Maden therapieren.

Sein breites Wissen vermittelt Kurz der Fachwelt und der jungen Forschergeneration bis heute regelmäßig auf Vortragsveranstaltungen und im Rahmen mehrerer Gastprofessuren rund um den Globus. Seine wissenschaftliche Arbeit ist neben Fachbüchern in rund 130 Publikationen dokumentiert und wurde durch zahlreiche Auszeichnungen nationaler und internationaler Forschungsorganisationen und Industrieverbände gewürdigt.

Die jüngsten Monographien von Prof. Dr. Josef Kurz im Überblick:

• Kulturgeschichte der häuslichen Wäschepflege – Frauenarbeit und Haushaltstechnik
im Spiegel der Jahrhunderte (288 Seiten, ISBN 978-3-89904-248-1)

• Französische Wäsche und deutsche Textilreinigung – Die Chronik der gewerblichen
Textilpflege in organischen Lösemitteln (368 Seiten, ISBN 978-3-89904-286-3)

• Die technische Evolution der Dampfwäscherei (552 Seiten, ISBN 978-3-89904-291-7)

• Die Kulturgeschichte der professionellen Wäschepflege (344 Seiten, ISBN 978-3-89904-314-3)

• Textile Welt – Die Erfolgsgeschichte der Hohensteiner Institute (400 Seiten, ISBN 978-3-9812485-0-0)

• Kultur- & Industriegeschichte der Textilien (736 Seiten, ISBN 978-3-9812485-3-1)
• Handwerkliche Webschulen und Praxisnahe Hochschulen (188 Seiten, ISBN 978-3-943868012)



Bild:
Prof. Dr. Josef Kurz
© Hohenstein Institute ®
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