Ein Großteil der bewerteten Textilfirmen unternimmt kaum was gegen den Klimawandel oder die Wasserverschmutzung. Nur wenige Unternehmen wie H&M, Nike oder Mammut achten auf die Umwelt. Dies zeigt ein neues WWF-Rating mit 12 Textilmarken.
Basierend auf Daten der oekom research AG hat der WWF 12 Textilmarken auf ihr ökologisches Engagement analysiert. Die Haupterkenntnis: Mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen setzen praktisch keine Maßnahmen um, um dem Klimawandel entgegenwirken. Und dies obwohl der Sektor mit jährlich 1,7 Milliarden Tonnen CO2 signifikant zu den globalen Treibhausgasemissionen beiträgt. Viele Unternehmen verwenden nicht nachhaltige Rohstoffe, sie verbrauchen zu viel Wasser und verschmutzen dieses in ihrer gesamten Wertschöpfungskette stark. Die Ergebnisse des WWF-Ratings zeigen außerdem, dass nur wenige Unternehmen wissenschaftliche Instrumente und Maßnahmen für ein solides Umweltmanagement umsetzen.
Keines der befragten Unternehmen konnte im Rating als "Visionär", der höchsten zu erreichenden Kategorie, eingestuft werden. Zur Kategorie "Ambitionierte" gehört H&M. Nike, adidas und Mammut befinden sich im "Oberen Mittelfeld". VF Corporation (The North Face, Timberland, etc.), Hugo Boss, Odlo und Calida sind im "Unteren Mittelfeld". Und Triumph, Chicorée, PKZ und Tally Weijl befinden sich in der Kategorie "Nachzügler/Intransparente". Letztere setzen nur sehr begrenzte Umweltmaßnahmen um oder geben keine Informationen preis.
Neue Geschäftsmodelle gefragt
Zwischen dem Jahr 2000 und 2014 hat sich der weltweite Konsum von Kleidung verdoppelt. Im globalen Durchschnitt werden heute fünf Kilogramm Kleidung pro Jahr pro Kopf gekauft. In Europa und den USA liegt der Konsum mit rund 16 Kilogramm rund dreimal höher. Und ein Ende ist nicht in Sicht: Voraussichtlich wird der Bedarf an Kleidung weiter steigen, womit auch die negativen Einflüsse auf die Umwelt zunehmen werden.
Der WWF erwartet von Textilunternehmen, dass sie ihren Umwelteinfluss entlang der gesamten Wertschöpfungskette massiv verbessern, und zwar in einer Weise, dass sie die ökologischen Grenzen des Planeten respektieren. Dazu braucht es auch neue Geschäftsmodelle, welche das erwartete Wachstum der Branche von der Ressourcennutzung und den negativen Umweltauswirkungen entkoppeln. Beispiele: Patagonia fördert den Verkauf von second-hand Patagonia-Kleidern. Vorreiter-Unternehmen investieren in Modelle für eine Kreislaufwirtschaft. Die Schwedische Regierung reduziert die Mehrwertsteuer auf das Flicken von Kleidern und http://walkincloset.ch und http://kleihd.ch fördern den Kleidertausch in der Schweiz.
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