„Die Gesamtumsätze der deutschen Modeindustrie verzeichnen für 2017 ein erfreuliches Plus von 2,5 %. Die Talsohle der letzten Jahre scheint durchschritten zu sein, was sich auch bei der positiven Lage auf den Exportmärkten widerspiegelt“, beschreibt Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes GermanFashion, die wirtschaftliche Situation.
Im Jahr 2017 erwirtschaftete die deutsche Bekleidungsindustrie einen geschätzten Umsatz von rund 12 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Umsatzveränderung lag im Vergleich von 2016 auf 2017 bei 2,5 %. Das Segment der klassischen Oberbekleidung schließt mit einem Plus von 1 %. Die Zahl der Beschäftigten sowie die Anzahl der Betriebsstätten haben sich im letzten Jahr nicht verändert. Gewinner der Branche sind wie bereits im letzten Jahr die Unternehmen der Arbeits- und Berufsbekleidung, die auf ein zweistelliges Umsatzplus schauen können. „Die insgesamt gute Konjunktur in Deutschland hat direkten Einfluss auf dieses Segment, denn Unternehmen investieren in die Ausrüstung und den Look ihrer Mitarbeiter“, erläutert Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion.
Exportmarkt Russland gewinnt
Bei den wichtigsten Exportländern der Branche liegt folgende Rangliste vor: Schweiz, Österreich, Niederlande, Polen, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Belgien, Spanien und Slowakei. Bemerkenswert ist die Situation auf dem russischen, länger gebeutelten Exportmarkt. Während wir vor einem Jahr bei -10 % lagen, geht es langsam wieder aufwärts mit einem Anstieg von 8 %.
Import: China und Bangladesch mit gutem Plus
Die Top Ten der Importländer in 2017 sind: China, Bangladesch, Türkei, Indien, Italien, Kambodscha, Vietnam, Pakistan, Niederlande, Indonesien. Bangladesch gewinnt als Produktionsland weiter mit rund 8 % und auch China legt wieder zu mit 3 %. Die Bedeutung von Pakistan steigt weiterhin. Bereits im letzten Jahr etablierte sich das Land in den Top Ten und legt weiter mit einem Zuwachs von rund 12 % zu. Ebenfalls interessant sind der weitere Ausbau und die Nutzung der Kapazitäten in Myanmar – hier liegt der Zuwachs bei 77 %.
„Nach wie vor ist die Digitalisierung eine der größten aktuellen Herausforderungen der Branche. Klassische Modelle und Prozesse werden hinterfragt und müssen ersetzt werden. Diese Entwicklung eröffnet einerseits viele Chancen, andererseits stellt sie insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen vor einige Schwierigkeiten“, resümiert Gerd Oliver Seidensticker.
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