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Bekleidungstextilien erfolgreich gepflegt und gefinisht
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Dialogplattform zwischen Bekleidungsherstellern und Textilreiniger

Nachbericht zum gemeinsamen Infotag der EFIT und des DTB


Jedes Kleidungsstück muss irgendwann einmal gepflegt werden – ob in der heimischen Waschmaschine oder in der professionellen Reinigung. Die Fallstricke der Textilpflege sind hierbei vielfältig und führen nur allzu oft zu Unmut auf Seiten aller Beteiligten. Grund genug Bekleidungshersteller und Textilreiniger an einen Tisch zu holen, um Brücken zu bauen und Informationen auszutauschen. Die Europäische Forschungsgemeinschaft innovative Textilpflege e.V. (EFIT) und der Dialog Textil-Bekleidung (DTB) haben gemeinsam zu dem Infotag „Tücken der Textilpflege“ geladen, um bestehende Unwissenheit aus dem Weg zu räumen und verschiedene Fragestellungen zu klären. Wie bedeutend das Thema für Alle ist, zeigt die hohe Diskussionsfreude des Teilnehmerkreises, der im ausgeglichenen Verhältnis zwischen Bekleidungsindustrie und Textilreiniger stand.

Pflegeetikett – kleiner Zettel mit großer Wirkung
Das Pflegeetikett ist für die Textilpflege ein Dreh- und Angelpunkt: der Endverbraucher und der Textilreiniger werden so über die richtige Pflege informiert. Im Gegensatz zur Textilkennzeichnung (Rohstoffangabe) gilt in Deutschland die Pflegekennzeichnung nur als Empfehlung und ist nicht gesetzlich verpflichtend. Wird die Pflegekennzeichnung angewandt, gelten dennoch Regeln die zu beachten sind, z.B. die Reihenfolge der Symbole.

Die Angaben auf dem Pflegeetikett liegen in der Verantwortung des Herstellers und müssen gemäß den Richtlinien der GINETEX umgesetzt werden. Zur Bestimmung ist die Betrachtung des gesamten textilen Produktes mit allen Einzelteilen ausschlaggebend. Fasereigenschaften, Garnkonstruktion, Echtheit der Färbung aber auch Eigenschaften der Zutaten und Verarbeitung spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Die Pflegeempfehlung soll - der GINETEX Richtlinie zu Folge - die maximal zulässige Pflegebehandlung, die das Kleidungsstück mehrfach aushalten kann ohne reversible Beschädigungen zu verursachen, beinhalten. Eine Pflege bei niedrigeren Waschtemperaturen beispielsweise oder die Wahl einer sanfteren Behandlungsart, als auf dem Etikett beschrieben, ist selbstverständlich immer möglich und obliegt demjenigen, der die Pflege durchführt.

Pflegesymbole: es kommt nicht nur auf die Reihenfolge an
Die fünf Grundsymbole ermöglichen, dass weltweit, sprachenunabhängig die Pflegeempfehlungen des Herstellers kommuniziert werden können. Die Herausforderungen, die sich in der Alltagspraxis mit den Symbolen ergeben, sorgte auf dem DTB Infotag für intensiven Gesprächsstoff. Die Referentin und Expertin Frau Birgit Jussen stellte anschaulich an realen Alltagsbeispielen die Fallstricke vor. Grundsätzlich sind die fünf Grundsymbole stets lückenlos und in der vorgeschriebenen Reihenfolge zu verwenden: Waschen, Bleichen, Trocknen, Bügeln, Professionelle Textilpflege. Ergänzt werden können die Symbole durch Text wie beispielsweise „mit ähnlichen Farben waschen“ oder „auf links waschen“.

Schon die Generierung der Pflegekennzeichnung und möglicher Zusatztexte scheint nicht ganz so einfach zu sein. Vor diesem Hintergrund ermöglichten die Textilreiniger einen interessanten Einblick in die Welt der professionellen Textilreinigung. Unter anderem wurden die Unterschiede zwischen Nassreinigung und Trockenreinigung, die verschiedenen Lösemittel und der Wirkmechanismus beim Waschen, der Sinnersche Kreis, erklärt. Und auch über die Auswirkungen des unterschiedlichen stofflichen Aufbaus von Textilfasern auf die Wahl des Waschmittels wurde angehend informiert.

Reklamationen: Statistiken und Ursachen
Im letzten Teil der Veranstaltung ging es noch darum, welche Schäden nach der Pflege auftreten und welche Ursache sie haben. Eindeutig liegt eine Veränderung des Warenbildes an erster Stelle, gefolgt von Farbveränderungen und Maßänderungen. Auch diese Aufstellung führte zu angeregten Diskussionen auf beiden Seiten. Denn eine weiter Statistik zeigt, dass die Verursacher der Schäden zu gleichen Teilen die Hersteller und die Reiniger sind. So wurde über neuartige Färbungen diskutiert, die keine ausreichende Farbechtheit verfügen, ebenso wie über Trends, bei denen sich die Farbgebung bewusst bei jedem Pflegeprozess verändern soll. Was bei der Pflege schieflaufen kann, wird ebenfalls ausgiebig besprochen und anhand von Schadensbildern veranschaulicht: Verwendung unsachgerechter Detachiermittel für gewisse Artikel, zu heiße Bügeltemperaturen, und weiteres. Interessant ist auch, dass Gebrauchsschäden unmittelbar den nächst höchsten Prozentsatz der Schadensursache ausmachen.

Doch egal, wer den Schaden verursacht hat: oft wünscht sich der Kunde mehr den Ersatz des Kleidungsstücks als die finanzielle Entschädigung. Dazu ist ein entsprechendes Networking zwischen Bekleidungsherstellern und Textilreinigern wichtig. Deutlich wird, dass die Textilreiniger, bei denen die Schäden meist offenkundig werden, gerne engeren Kontakt zu den Bekleidungsherstellern hätten, um für den Kunden die bestmögliche Lösung zu finden.

Bereits seit 1998 trifft sich der DTB Arbeitskreis Reklamationsmanagement, um mit Hilfe von praxisnahen Beispielen gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Dass es begrüßt wird, die Textilreiniger zu diesem Thema zukünftig mehr mit einzubeziehen, war eines der klaren Fazits des Infotages.

Unterm Strich
Somit lässt sich vor allem zusammenfassen, dass es wichtig ist, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Nur in einem gelebten Netzwerk können für die Herausforderungen auf beiden Seiten – der Bekleidungshersteller und der Textilreiniger – durch innovative Lösungen positiv gestaltet werden. Die dauerhafte Befestigung der Pflegekennzeichnung zum Beispiel. Aus Sicht der Textilreiniger wäre es vorteilhaft, wenn die Textilhersteller auf das Symbol der Schere verzichten würden, damit die Kunden die Pflegehinweise nicht abschneiden. Oder es werden neue Formen der Darstellung entwickelt, wie ein QR-Code, der immer die aktuellsten Informationen zu dem geliebten Kleidungsstück bereithält – am besten noch aufgedruckt auf der Innenseite des Kleidungsstücks. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist vor allem bewusst, dass das nicht der letzte Infotag gewesen war.
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