Die meisten Konjunkturindikatoren der Branche sind rückläufig oder zeigen zumindest keine klare Tendenz. Dabei entwickelt sich das Bekleidungssegment enttäuschender als Textil. Lediglich die Auftragsindizes sowie der ifo-Konjunkturklimaindex geben etwas Anlass für einen optimistischeren Blick in die zweite Jahreshälfte.
Die Umsätze des aktuellen Monats Mai sind in beiden Segmenten rückläufig (Textil -5,6 %, Bekleidung -9,4 %). Trotz des positiven Vormonats sind die Gesamtumsätze des Jahres mit -1,1 % nun wieder negativ, wobei sich Textil mit +0,5 % noch knapp behauptet, Bekleidung jedoch -3,6 % unter dem Vorjahreswert liegt. Dabei ist zu beachten, dass der niedrige Wert für Bekleidung aber auch auf die jeweils am Anfang eines Jahres vorgenommenen statistischen Strukturanpassungen zurückzuführen ist.
Auch die Beschäftigung in der Gesamtbranche liegt im ersten Quartal insgesamt leicht unter dem Vorjahr (-0,2 %). Allerdings steigt sie bei Textil (+1,4 % per Mai) auch weiterhin an, während Bekleidung per Mai -3,3 % weniger Beschäftigte ausweist.
Die geleisteten Arbeitsstunden sinken per Mai um insgesamt -2,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, und zwar in beiden Segmenten: Textil -0,8 %, Bekleidung –5,2 %.
Die inländische Produktion2) sinkt per Mai bei Textil um -4,1 %. Bei Bekleidung steigt dieser Wert trotz rückläufiger übriger Werte seit zwei Monaten stark an und liegt per Mai nun bei +1,3 % gegenüber dem Vorjahr.
Die Indikatoren bei den Auftragseingängen steigen aktuell wieder etwas, liegen bei Bekleidung aber unter den Vorjahreswerten. Der Auftragsbestand hingegen ist in beiden Segmenten leicht verbessert.
Die Erzeugerpreise steigen nur leicht und in beiden Segmenten konstant. Bei Textil per Mai mit +1,3 % etwas stärker als bei Bekleidung (+0,6 %).
Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel entwickelte sich im Jahresverlauf bisher konstant positiv. Im Mai hingegen ging dieser Wert um -2,9 % zurück. Dennoch ist der Vorjahresvergleich per Mai mit +1,3 % noch immer positiv. Die Umsatzsteigerung des gesamten Einzelhandels lag im selben Zeitraum bei +2,5 %.
Beim Außenhandel3) steigen die Exporte per Mai bei Bekleidung an (+9,3 %), bei Textil sind sie nach einem schwachen Monat Mai mit -0,2 % etwas rückläufig. Die Importe hingegen sinken weiter: Per Mai insgesamt um -2,3 %. Damit liegt der Einfuhrüberschuss um –18,9 % unter dem des Vorjahreszeitraums.
Die Rohstoffeinfuhren sanken per Mai deutlich um –11,6 %.
ifo-Konjunkturklimaindex Juli 2018
Das Gesamtklima des gesamten verarbeitenden Gewerbes ist im Jahresverlauf 2018 bisher stetig gesunken. Allgemein wird nun von einer Abkühlung der Konjunktur im Jahr 2018 ausgegangen. Diesem Trend konnten sich Textil und Bekleidung zwar nicht gänzlich entziehen, die Indikatoren haben sich aber trotz der hohen Volatilität sichtbar gut behauptet, insbesondere für den aktuellen Monat Juli. Angesichts der vielen, vor allem außenwirtschaftlichen Unsicherheiten, ist die positive Entwicklung des ifo-Konjunkturklimaindex ein Hoffnungsschimmer für die zweite Jahreshälfte.
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