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Kaum positive Impulse
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Im Juni verändert sich die Lage der Branche im Vergleich zum bisherigen Jahresverlauf kaum: Stabile Lage, aber nur wenig Steigerungspotential bei Textil, rückläufige Tendenzen bei Bekleidung. Auch der ifo–Index deutet in diese Richtung, so dass sich die derzeitige wirtschaftliche Situation zumindest kurzfristig fortsetzen dürfte.

Die Umsätze des aktuellen Monats Juni sind für die Branche insgesamt gegenüber dem Vorjahresmonat kaum verändert (+0,1 %). Für die erste Jahreshälfte bleibt es damit beim bisherigen Befund: Insgesamt liegen die Umsätze leicht (-0,9 %) unter dem Vorjahreszeitraum. Dabei legt Textil etwas zu (+0,4 %), während Bekleidung mit -3,0 % unter den Vorjahresumsätzen liegt. Nach wie vor ist dabei zu beachten, dass der niedrige Wert für Bekleidung auch auf die jeweils Anfang eines Jahres vorgenommenen statistischen Strukturanpassungen zurückzuführen ist. Diese fallen aktuell besonders nachteilig für das Bekleidungssegment aus.

Die Beschäftigung folgt aktuell der Tendenz bei den Umsätzen: Textil verzeichnet per Juni einen Zuwachs (+1,2 %), Bekleidung beschäftigt -3,4 % weniger Mitarbeiter. Damit sind in der Gesamtbranche im ersten Halbjahr mit -0,3 % insgesamt etwas weniger Menschen als vor einem Jahr beschäftigt.

Die geleisteten Arbeitsstunden sinken per Juni um insgesamt -1,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, und zwar in beiden Segmenten: Textil -0,1 %, Bekleidung –4,9 %.

Die inländische Produktion3) zeigt seit einiger Zeit ein überraschendes Bild: Sie sinkt per Juni bei Textil trotz steigender Umsätze um -4,3 %, bei Bekleidung steigt dieser Wert trotz rückläufiger übriger Werte seit einigen Monaten stark an und liegt per Juni nun bei +2,9 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Indikatoren bei den Auftragseingängen steigen im aktuellen Monat Juni wieder etwas, sie liegen bei Bekleidung aber noch immer unter den Vorjahreswerten. Der Auftragsbestand hingegen ist in beiden Segmenten leicht verbessert.

Die Erzeugerpreise steigen nur leicht und sind in beiden Segmenten nach wie vor sehr konstant. Bei Textil per Juni weiterhin mit +1,3 % etwas stärker als bei Bekleidung (+0,6 %).

Der Umsatz im Bekleidungseinzelhandel entwickelte sich im Jahresverlauf meist positiv, jedoch stets unter den Werten für den gesamten Einzelhandel. Im Juni konnten die Umsätze des Bekleidungseinzelhandels um +1,2 % zulegen, im Jahresverlauf bis Juni ergibt sich ein Plus von +1,3 %.

Beim Außenhandel4) steigen die Exporte per Juni bei Bekleidung wie bisher auch an (+11,0 %), bei Textil sind sie nach einigen schwächeren Monaten mit -0,1 % etwas rückläufig. Die Importe hingegen sinken weiter: per Juni insgesamt um -2,2 %. Damit liegt der Einfuhrüberschuss mittlerweile um –20,6 % unter dem des Vorjahreszeitraums.

Die Rohstoffeinfuhren sanken per Juni deutlich um –12,0 %.


ifo-Konjunkturklimaindex August 2018
Nachdem das Gesamtklima des deutschen verarbeitenden Gewerbes in der ersten Jahreshälfte stetig gesunken war (allerdings von historischen Höchstständen), gibt es nun im aktuellen Monat einen recht deutlichen Aufschwung. Für die Textil- und Bekleidungsbranche war ebenfalls ein rückläufiger Trend erkennbar, auch wenn der Verlauf hier wesentlich unsteter verläuft. Am aktuellen Rand erholt sich Textil etwas, während bei Bekleidung die positiven Signale im ifo–Index noch nicht zu erkennen sind. Dies spiegelt die derzeitige Lage bei den Konjunkturzahlen recht gut wider: Für Bekleidung scheint es derzeit kaum Anzeichen für eine Trendumkehr zu geben, während Textil zumindest auf einen stabilen Verlauf in den kommenden Monaten hoffen darf.