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VTB: Mitgliederbefragung lässt schwieriges Jahr 2019 erahnen
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Verbandspräsident Dr. Christian Heinrich Sandler zieht für die Branche zweiteilige Bilanz und fordert Reformen der Bundesregierung

Der Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (VTB) hat auf seiner heutigen Mitgliederversammlung Bilanz gezogen. Diese fällt nach VTB-Präsident Dr. Christian Heinrich Sandler zweigeteilt aus: Der Umsatz im Textilgewerbe in Bayern stagnierte bei einem kleinen Minus von 0,7 Prozent auf hohem Niveau von 2,4 Milliarden Euro. Hingegen sank der Umsatz im Bekleidungsgewerbe um 9,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

Bei der kürzlich durchgeführten Mitgliederbefragung lässt sich ein schwieriges Jahr 2019 erahnen. Dennoch wollen die befragten Unternehmen kräftig investieren. Im Bereich Textil stieg der Wert für 2019 im Vergleich zum Vorjahr nochmals leicht um 2,4 Prozent auf 92,9 Prozent, im Bekleidungsbereich liegt der Wert immerhin noch bei 72,7 Prozent. „An diesen Werten sieht man, dass die Textilindustrie massiv gegen die Stagnation und die Bekleidungsindustrie gegen rückläufige Zahlen mit Investitionen ankämpfen will. Als zukunftsorientierte Branche begegnen wir der Konjunkturabkühlung mit Investitionen und Innovation“, betonte Dr. Sandler.

Zur Einordnung der Branchenzahlen erklärte Dr. Sandler: „Das Ergebnis der Textilindustrie 2018 ist gerade noch zufriedenstellend, das der Bekleidungsindustrie dagegen keinesfalls zufriedenstellend.“ Der VTB-Präsident führte den heißen Sommer, ein geändertes Konsumverhalten und die massive Krise beim deutschen Mode-Einzelhandel als Gründe an.

Um der sich schon abzeichnenden Konjunkturabkühlung zu begegnen, fordert der VTB, die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Statt sich mit den wichtigen Wirtschaftsthemen wie der Energiewende und der Senkung der Unternehmenssteuern zu befassen, stellt die Bundesregierung immer mehr Geld für die Sozialsysteme bereit und bietet immer neue Leistungen. An die Bundesregierung richtete der VTB-Präsident daher deutliche Worte: „Wir brauchen dringend eine echte Mittelstands- und Industriepolitik und keine Worthülsen in Pseudostrategiepapieren. Der Mittelstand ist Garant für Stabilität und Fortschritt; außerdem ist er Deutschlands Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor. Im Bewusstsein, dass nur verteilt werden kann, was erwirtschaftet wird, ist eine Reform der Sozialsysteme notwendig. Vom Prinzip ‚Fördern und Fordern‘ dürfen wir nicht abrücken. Hilfe zur Selbsthilfe ist der ordnungspolitisch überzeugendste Weg in der Sozialpolitik.“