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„Blaudruck macht Schule“
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Wissenschaftlerin der Universität Osnabrück hält Gastvortrag bei UNESCO-Urkundenverleihung

Im Rahmen der feierlichen Verleihung der UNESCO-Urkunde zur Aufnahme des Blaudrucks in das Weltkulturerbeverzeichnis und Anerkennung als immaterielles Kulturerbe der Menschheit, hielt Dr. Bärbel Schmidt, Professorin für Textil- und Bekleidungswissenschaften an der Universität Osnabrück, einen Gastvortrag unter dem Titel „Blaudruck macht Schule“. Die Verleihung fand am Dienstag, 4. Juni, im Museum Europäischer Kulturen in Berlin statt.

„Der Blaudruck ist eine jahrhundertealte Technik der Stoffveredelung und zeichnet sich durch das typische weiße Muster auf blauem Grund aus, welches im Handdruck auf einen Stoff aufgedruckt, mit Indigoblau ausgefärbt und direkt nach dem Auswaschen sichtbar wird. Die Aufnahme in das Weltkulturerbeverzeichnis zeigt die Wichtigkeit der Erhaltung dieses alten Handwerks“, so Prof. Dr. Bärbel Schmidt.

In ihrem Vortrag wies Prof. Schmidt darauf hin, dass der Eintrag ins Verzeichnis ein erster bedeutungsvoller Schritt in die richtige Richtung sei, dem aber weitere Maßnahmen folgen müssten. Sie regte an, über Maßnahmen nachzudenken, um das Handwerk wie in den Statuten der UNESCO gefordert, in unserer Kultur und unseren Alltag lebendig zu erhalten.

Zentraler Aspekt seien die Wandlungen der handwerklichen Kulturäußerung in ihrer Weitergabe. Da Geisteskraft und Muskelkraft untrennbar für die geistige Entwicklung der Menschheit seien, sieht die Wissenschaftlerin einen gangbaren, dringend notwendigen Weg darin, Schulfächern wieder mehr Gewicht einräumen, die eine Verknüpfung von Hand- und Kopfhandarbeit genuin ermöglichen. Auf diese Weise könnte die bereits 2002 festgestellte inhaltliche Ferne zum handwerklichen Arbeiten entgegengewirkt werden.