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Textilakademie NRW zeichnet Auszubildende aus Nordwestdeutschland aus
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Nachwuchspreis NEXT 2019

Nicht nur für Bekleidung, Deko- und Möbelstoffe kommen textile Fasern zum Einsatz, so bestehen beispielsweise Flugzeugtragflächen oder die Flügel von Windkraftanlagen aus textilen Verbundwerkstoffen. Die Textilindustrie bietet nicht nur einen zukunftssicheren Arbeitsplatz, sondern hat sich zu einer Hightech-Branche entwickelt. Daran haben junge Fachkräfte einen entscheidenden Anteil. Die Textilakademie NRW zeichnet deshalb Nachwuchstalente im Rahmen der jährlichen Preisverleihung NEXT aus. Nun wurde der Award in Mönchengladbach verliehen.

Die diesjährigen Talente der Textilbranche stehen fest: Bereits im neunten Jahr werden die besten Nachwuchskräfte aus dem gewerblich-technischen Bereich der Branche prämiert. Am Standort der Textilakademie NRW begrüßte Rolf Königs, Vorsitzender des Verbands der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V., die Gäste zur Preisverleihung NEXT 2019. Neben den Wettbewerbsteilnehmern waren Vertreter von Unternehmen, Hochschulen und Verbänden anwesend.

Engagement für den Betrieb zahlt sich aus
Eine unabhängige Fachjury aus Unternehmen, den Textil- und Bekleidungsverbänden, der IG Metall und der Textilakademie NRW hatte über die Gewinner entschieden. Detlef Braun von der Textilakademie NRW und Mitglied der Fachjury, erklärt, wie die Auswahl erfolgt ist: „Die Preisträger haben sich nicht nur durch hervorragende Noten und Prüfungsleistungen hervorgetan, sondern auch durch überdurchschnittliches Engagement in ihren Betrieben und darüber hinaus. Das gesellschaftliche Engagement ist für uns ein wichtiges Kriterium“.

Über den 1. Platz durfte sich Joalina Fenske freuen. Sie absolvierte ihre Ausbildung zur Textil- und Modeschneiderin bei der GERRY WEBER International AG in Halle/Westfalen. Die 19-Jährige bildete sich nicht nur in mehreren Seminaren weiter, sondern übernahm auch die Jugend- und Auszubildendenvertretung in ihrem Betrieb.

Den 2. Preis erhielt René Schouren, der bei der Junkers & Müllers GmbH, Mönchengladbach, zum Produktveredler Textil ausgebildet wurde. Schouren engagierte sich sowohl als Klassensprecher als auch beim Tag der offenen Tür während seiner Berufsschulzeit. Zusätzlich unterstütze er seine Azubi-Kollegen als Nachhilfelehrer.

Der 3. Preis ging an Selina Kopp, die ihre Ausbildung zur Textillaborantin bei der Eing Textilveredlung und Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Gescher, abgeschlossen hat. Die Jury würdigte unter anderem ihre Leistung bei einer Berufsorientierungsmesse, bei der sie Besucher über die Ausbildungsberufe ihres Unternehmens informierte. Auch ihre Teilnahme an dem Barmer-Projekt zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement fiel positiv auf.

Den Sonderpreis erhielt Mushtaq Jafari, der bei der C. Cramer GmbH & Co. KG, Heek, zum Maschinen- und Anlagenführer ausgebildet wurde. Der 22-Jährige, der erst vor vier Jahren nach Deutschland kam, legt viel Wert auf Weiterbildung: In mehreren Seminaren sammelte er Wissen aus verschiedenen Bereichen und hat nun eine weitere Ausbildung zum Produktionsmechaniker begonnen. Der Sonderpreis richtet sich insbesondere an Auszubildende, die im Bereich der persönlichen Entwicklung außergewöhnliche Fortschritte erreicht haben.

Textilindustrie bereit für digitale Transformation
Die diesjährige Preisverleihung nahm das Thema Digitalisierung in den Fokus. In den Diskussionsrunden erörterten Experten, welchen Nutzen digitaler Unterricht für die Auszubildenden hat und wie der Arbeitsplatz der Zukunft in der Textil- und Bekleidungsindustrie aussehen könnte. „Die Digitalisierung verändert Prozesse ebenso wie Jobprofile. Deutschlands Textilunternehmen entwickeln sich stetig weiter. Um bei dem rasanten Wandel mitzuhalten, brauchen wir vor allem hervorragend ausgebildete Mitarbeiter und ihre Innovationskraft“, betont Königs. Die qualifizierten Wettbewerbsteilnehmer bewiesen, so Königs, dass die Branche viele qualifizierte Nachwuchskräfte zu bieten hätte.

Vielfältige Karrieremöglichkeiten
Für eine Ausbildung in der Textilindustrie sprechen viele Gründe. „Die Branche hat sich zu einer Hightech-Branche weiterentwickelt, die Auszubildende zu gefragten Spezialisten mit guten Aufstiegschancen weiterbildet“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Kleinebrink, Geschäftsführer des Verbandes der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. Dank der Digitalisierung entstünden außerdem neue Berufsbilder. Die Textilbranche bietet jungen Menschen zahlreiche und abwechslungsreiche Ausbildungsberufe. Dazu zählen beispielsweise Maschinen- und Anlagenführer Textiltechnik und Veredlung, Produktionsmechaniker, Produktprüfer, -gestalter und -veredler, Textillaboranten, technische Konfektionäre sowie Modenäher und -schneider.


Bild: Preisträger (v.l.): Mushtaq Jafari (Sonderpreis), Oliver Labjuhn (Betriebsratsvorsitzender der bugatti GmbH), Selina Kopp (3. Preis), Prof. Dr. Wolfgang Kleinebrink (Geschäftsführer des Verbandes der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.), René Schouren (2. Preis), Dr. Walter Erasmy (Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.), Joalina Fenske (1. Preis), Rolf A. Königs (Vorsitzender des Verbandes der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.).
Bilrechte: Textilakademie NRW