«Der Blumenmacher in Deutschland»
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Die Topadresse für modische Ansteckblumen als Accessoire für Bekleidung und für Hüte liegt in Sachsen.

Genauer gesagt in der kleinen Ortschaft Wallroda bei Radeberg in einem restaurierten Vierseit-Bauernhof. Seit 1997 entwerfen hier Heide und Gerald Steyer immer wieder neue Kreationen, die in aufwendiger Handarbeit erstellt werden, unter anderem für so exklusive Modehäuser wie Gucci, Joop und Hugo Boss. Prominentester Kunde ist die englische Königin Queen Elizabeth, die durch ihre ausgefallene Damenhutmode bekannt ist.

Der Familienbetrieb fertigt hauptsächlich nach Auftrag. Zweimal im Jahr, im März und September, wird unter dem Namen «Steyer-Fashion-Flowers» eine Kollektion mit rund 20 bis 60 neuen Modellen erstellt, in der die aktuellen Mode- und Farbtrends berücksichtigt sind. Auch setzt Steyer immer wieder auf neue, ungewöhnliche Materialien, jedoch ausschließlich auf natürliche Materialien wie reine Seide, Samt (Viskose), Baumwolle, Leinen, Kork, Etamine, Leder, usw. Derzeit im Trend: Blumen aus Federn und Filz. Da in jeder Saison neue Modelle hinzukommen, können die Kunden immer aus rund 450 Modellen sowie den dazu entsprechenden Farben auswählen. Selbst die Realisierung «sehr alter Modelle» ist möglich sowie Kunstblumen wie Maiglöckchen, Klee oder Erika. Diese «Kleinblüten» sind dabei eine echte Kostbarkeit, sehr aufwendig in der Herstellung und daher auch entsprechend hoch im Preis.

Eine echte Marktnische – mit Standort Deutschland

In Europa hat Steyer nur wenige Mitbewerber (jeweils einen in Frankreich, Italien, Spanien, jedoch nur bei geringen Mengen), in Deutschland nur einen, «im preiswerten Bereich», wie Gerald Steyer betont. Im Jahr 2004 hat Steyer mit seinen Ansteckblumen aller Art einen Umsatz von rund 740.000 EUR erzielt und das «mit Gewinn». Der Export macht 85 Prozent vom Gesamtumsatz aus: davon werden wiederum rund 80 Prozent mit Kunden in Spanien, Großbritannien, Italien, Frankreich sowie der Rest EG erzielt und jeweils rund zehn Prozent mit Abnehmern aus Asien und Nordamerika. Die Kunden setzen sich zusammen aus DOB, Hersteller von Braut- und Abendmode, Hut- und Accessoire-Branche, Großhändler für modisches Zubehör, Theater sowie sonstige Interessenten in der Welt. Steyer beschäftigt 16 Mitarbeiter sowie sechs Heimarbeiter, die Kapazitätsauslastung liegt bei rund 100 Prozent.

Mit Design auf Kundenfang

Im Designbereich liegt laut Firmenleitung noch ein echter Markt, das gleiche gilt für den hochwertigen Kundenkreis im Bereich Konfektion und Accessoires. Dabei setzen derzeit insbesondere die Kunden aus dem Bereich «Brautkleiderfertigung» wieder verstärkt auf Steyer-Produkte, um damit einen höheren Marktwert zu erlangen. Zudem wird von diesem Kundenkreis neben den Importen so auch versucht eine «europäische» Linie im Markt zu etablieren. Kunden aus dem asiatischen Raum, die hochwertige Abnehmer in Amerika oder Europa bedienen, versuchen ebenfalls vermehrt mit Heide Steyer-Accessoires ein Styling «weg von den Billigartikeln aus Asien» zu erreichen.
Ob dies nur eine kurzfristige Marktbelebung ist oder ein genereller Trend ist derzeit noch offen, selbstredend hofft das Unternehmen auf die letztere Möglichkeit.
Steyer wirbt für sich und seine Produkte unter dem Slogan «30 Jahre im Dienst der Mode – Bitte beachten Sie, dass es sich bei unseren Artikeln ausschließlich um in Deutschland gefertigte Handarbeit handelt». Dabei sind Heide und Gerald Steyer sich sicher, dass es eine richtige Entscheidung war, weg von der preiswerten Produktion von Kunstblumen hin zu einer besonderen aufwendigen Fertigung zu gehen, um damit den hochwertigen Markt zu bedienen. So kann Steyer auch immer wieder mittelpreisige Artikel mit verkaufen. «Wir sind überzeugt, dies wäre nicht so, wenn wir nur preiswert bis mittel anbieten würden».

Kein «normales» Geschäft

Auf jeden Fall ist «unser Geschäft nicht mit dem normalen von heute zu vergleichen», betont Gerald Steyer und dies aufgrund der Prämissen: kein schneller Warenumschlag, große Fertigungstiefe, übergroße Auswahl, Fertigung von Kleinserien, vermehrte Handarbeit, usw.
Um gegen die Konkurrenz aus Fernost bestehen zu können, hat Steyer sich eine eigene Nische erarbeit: sehr modische, sehr exklusive Kollektion modischer Ansteckblumen, die in sehr hoher Qualität gefertigt wird und flexibel den Kundenwünschen angepasst werden kann.
Zudem ist man sehr messeaktiv. Im Jahr 2005 nimmt Steyer an folgenden Messen teil: Clifton Ford Hotel, London (Hotelshow), Pret-a-Porter Paris, CPD Düsseldorf und Mod´Amont Paris.

Die Kunstblumenmanufaktur Heide Steyer wurde 1970 in Berlin unter dem Namen „Gerald Steyer“ im Zuge der Übernahme einer bestehenden Firma – Curt Morgenstern, bis 1952 in der sächsischen Kunstblumenstadt Sebnitz ansässig – gegründet. Um 1980 erfolgte die Umbenennung in Berliner Blumenfabrikation Gerald Steyer. Ende 1997 wurde der Firmensitz nach Wallroda in Sachsen verlegt, gleichzeitig erfolgte die Umbenennung des Unternehmens in Kunstblumenmanufaktur Heide Steyer – Inhaberin Heide Steyer. Gert Krockert