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Jeffrey Man und Davy Chan
Hongkonger Start-up entwickelt umweltfreundliche Färbetechnik für Stoffe
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20 Prozent der weltweiten Verschmutzung von Frischwasser sind heute auf die Behandlung und das Färben von Textilien zurückzuführen. Dies setzt die Modeindustrie unter Druck, nachhaltiger zu produzieren. Das Hongkonger Start-up Cosmos Studio will mit seiner Farben-Diffusions-Technologie GiDelave zur Lösung des Problems beitragen. Mit diesem Verfahren lassen sich nach Aussage des Unternehmens 95 Prozent des derzeitigen Wasserverbrauchs einsparen.

Cosmos Studio wurde im letzten Jahr von Jeffrey Man und Davy Chan gegründet. Sie wollten nach dem Aufbau ihres Online Vintage Stores vinyeh.com in Hongkong auch eine nachhaltige Bekleidungsmarke anbieten. „Der zentrale Wert unseres Onlineshops war die Verringerung von Bekleidungsabfall, denn ein nachhaltiger Lifestyle ist uns wichtig“, so Man. Aus dem Wachstum von nachhaltigen Modemarken in Übersee habe man gefolgert, dass der Markt für ihre Idee offen sein würde.

Die Unternehmer schlossen eine Partnerschaft mit Anthony Lau, der die GiDelave-Technologie entwickelt hat. Ziel war die Weiterentwicklung und die Integration in das Start-up. Anstatt ein Kleidungsstück wie traditionell üblich immer wieder in eine Färbewanne zu tauchen, druckt man mit der Technologie Farbpigmente auf die Fasern. Dieser Prozess reduziert drastisch den Wasser- und den Energieverbrauch (minus 53 Prozent) und verringert die Kohlendioxidemissionen um 28 Prozent. Zudem ist Cosmos Studio stolz auf seine ethische Fertigungskette: Man setzt auf die Better Cotton Initiative (BCI), die die Umwelt and die Anbauer unterstützt, sowie abbaubare Chemikalien und produziert in einer Fabrik in der Shandong Provinz, die mit dem Worldwide Responsible Accredited Production (WRAP)-Siegel zertifiziert ist.

Die erste Charge der so produzierten Hemden soll diesen Monat ausgeliefert und online für 80 USD (rund 65 Euro) verkauft werden. Zu den bisher vier Mitarbeitern des Start-ups sollen bald weitere Designer hinzukommen. Zudem ist Cosmos Studio dabei, ein Verfahren zum Färben ganz ohne Wasser zu entwickeln. Dies sei bisher allerdings auf Baumwollerzeugnisse limitiert, so Chan.

Ethische Produktion
Der Aufbau einer ethischen Fertigungskette war wichtig für das Start-up, denn nach Aussage von Chan „bewerten Marken ihre Nachhaltigkeit oftmals zu hoch und übersehen die Fertigungskette in der Mode.“ Er betont, dass selbst einige wohlmeinende Initiativen die Umwelt nachteilig beeinflussen können. Zum Beispiel wird organische Baumwolle ohne Düngemittel und Pestizide angebaut, braucht dafür aber mehr Wasser für das Wachstum. Anstelle des Einsatzes organischer Baumwolle kauft Cosmos Studio von BCI, einer Non-Profit-Organisation, die bessere Standards beim Baumwollanbau fördert, unter anderem beim Wassereinsatz, der Bodengesundheit und bei Naturräumen.

Der Aufbau der ethischen Fertigungskette sei die größte Herausforderung für Cosmos Studio gewesen, erläutert Chan. „Dabei sind viele Dinge zu berücksichtigen und wir mussten die Fabriken zu mehr Nachhaltigkeit drängen.“

Markenkooperationen
Während die Hongkonger Konsumenten aufnahmebereit für umweltfreundliche Bekleidung sind, gibt es laut Chan nur wenige nachhaltige Modemarken in Hongkong. „Wir müssen den Menschen die Vorteile von umweltfreundlicher Mode bewusster machen.“ Chan ergänzt, dass das Start-up auch für eine Zusammenarbeit mit anderen Marken und Institutionen mit gleicher Ausrichtung offen ist. Dazu arbeitet Cosmos Studio eine Strategie für die Vermarktung der Technologie aus, die auch führende Modemarken einschließt. „Es könnte allerdings kontraproduktiv für diese sein, wenn es die Tatsache hervorhebt, dass ihre anderen Modelinien nicht so umweltfreundlich sind und vielleicht lässt dies sie zögern“, so Chan.

Das ist auch der Grund, warum das Unternehmen sich vorwiegend auf den Aufbau einer eigenen Marke fokussieren und als Zielgruppe Onlinehändler - spezialisiert auf nachhaltige Mode - zwecks globaler Expansion ansprechen will. Hongkong ist derzeit der größte Markt der Marke. Darüber hinaus wurden Produkte in die Niederlande, nach Deutschland, Australien und die USA verkauft. Um auch das Offlineprofil zu stärken, überlegen die Unternehmer etwa den Einsatz von Pop-up-Stores und die Eröffnung eines Showrooms in Hongkong.

Vorrang hat momentan aber die Erweiterung der Kollektion. „Wir müssen sehen, wie sich die Technologie bei verschiedenen Silhouetten einsetzen lässt, eventuell werden wir auch Jeans produzieren“, so Chan. Nach seiner Aussage kann eine Jeans bis zu 7.000 Liter Wasser bei der Produktion verbrauchen, abhängig vom Modell und der Waschung. „Wir wären in der Lage, viel Wasser zu sparen. Zeitlich streben wir die Herbst/Winter Kollektion 2019 an. Mit einer Reihe von Kollektionen, die wir dieses Jahr noch herausbringen wollen, liegt viel harte Arbeit vor uns.“
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