MdL Wilhelm Korth (CDU) besucht Textilunternehmen HUESKER in Gescher
Der münsterländische CDU-Landtagsabgeordnete Wilhelm Korth hat gefordert, Innovationen deutscher Unternehmen bei Auftragsvergaben durch Bund, Länder oder Kommunen stärker zu berücksichtigen. „Es kann nicht richtig sein, dass Produkte Made in Germany in aller Welt eingesetzt werden, aber ausgerechnet von staatlichen deutschen Stellen ignoriert werden“, sagte Korth bei einem Besuch des Herstellers von Geokunststoffen und Technischen Textilien HUESKER in Gescher. Der Christdemokrat informierte sich bei seinem Besuch insbesondere über die Anwendungsmöglichkeiten von Geotextilien im Tiefbau.
„Durch die Verwendung von textilen Asphalteinlagen werden Straßen heute schneller, langlebiger und damit auch günstiger saniert“, sagte Dr. Friedrich-Hans Grandin, Geschäftsführer der HUESKER Gruppe. Dennoch würden die entsprechenden Produkte, bei denen deutsche Unternehmen sogar Weltmarktführer seien, vor allem im Ausland verbaut. „Ein leider häufiges Problem hierzulande ist die hohe Zurückhaltung gegenüber Neuerungen, auch wenn sie nachweisbar im Vergleich zu konventionellen Bauweisen die besseren Ergebnisse erzielen“, so Grandin. Das deutsche Vergaberecht sei ein weiteres Hemmnis. „Wenn eine Sanierung mit einer Asphaltbewehrung 30 Prozent teurer ist, aber doppelt so lange hält, hat sie bei einer Ausschreibung unter Umständen keine Chance, weil das niedrigste Angebot angenommen werden muss“, so Grandin. Dass auf längere Sicht die zunächst teurere Variante wirtschaftlicher ist, aufgrund der Einsparung einer Sanierung durch die doppelte Lebensdauer, spielt dann keine Rolle. Andreas Elsing, Bereichsleiter Straßenbau bei HUESKER, wies auf weitere Vorteile einer Textilbewehrung im Straßenbau hin: „Weniger Sanierungsmaßnahmen bedeuten einen geringeren Verbrauch von Rohstoffen und damit mehr Nachhaltigkeit.“ Außerdem würde durch die Vermeidung zusätzlicher Staus der CO2 Ausstoß minimiert, die Nerven der Autofahrer und Anwohner geschont sowie die daraus resultierenden wirtschaftlichen Belastungen, wie zum Beispiel des Versorgungsverkehrs, reduziert.
Korth schlug vor, bei Bauaufträgen durch die öffentliche Hand auch die Lebensdauer einer Baumaßnahme zum Vergabekriterium zu machen. „Jeder private Bauherr würde das auch so machen, alleine schon damit er nicht öfter Handwerker im Haus hat als nötig“, sagte Korth. Elsing wies darauf hin, dass textile Bewehrungen wie Geogitter bei der Sanierung von Start- und Landebahnen auf Flughäfen wesentlich akzeptierter seien als im Straßenbau. „Jeder Tag, an dem nicht gestartet oder gelandet werden kann, kostet einen Flughafen richtig viel Geld, weshalb langlebige Lösungen bevorzugt werden“, weiß Elsing aus der langjährigen Erfahrung des Unternehmens mit dem Einsatz von Geotextilien weltweit zu berichten.
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