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Gerd Oliver Seidensticker
Mode stark im Export
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GermanFashion präsentiert Jahresstatistik 2018


„Nach einem schwierigen Jahr 2018 zeigen die Gesamtumsätze der deutschen Modeindustrie ein Minus von 4,4 %. Während Deutschland für viele Unternehmen zu einem stark umkämpften Markt geworden ist, liegt der Erfolg der Hersteller im Export, wo sich ein erfreuliches Plus von rund 9 % zeigt“, beschreibt Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes GermanFashion, die wirtschaftliche Situation.

Das Segment der „sonstigen Oberbekleidung“ schließt bei den deutschen Unternehmen mit einem Minus von 5,4 %. Die Zahl der Beschäftigten zeigt ein Minus von rund 4 % und die Anzahl der Betriebsstätten verringert sich um knapp 7 %. Gewinner der Branche sind wie bereits im letzten Jahr die Unternehmen der Arbeits- und Berufsbekleidung, die auf ein Umsatzplus von 4 % blicken.

Im Jahr 2018 erwirtschaftete die deutsche Bekleidungsindustrie einen geschätzten Umsatz von rund 11 Mrd. Euro.

Exportmarkt: BREXIT zeigt Auswirkung
Bei den wichtigsten zehn Exportländern der Branche liegt folgende Rangliste vor: Schweiz, Österreich, Polen, Frankreich, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Italien, Belgien, Spanien und Tschechien. Das Vereinigte Königreich zeigt nominal die stärksten Umsatzeinbußen aller Exportländer mit einem Minus von 8 %. Dennoch steigt das Exportvolumen insgesamt mit einem Umsatzplus um rund 9 % dank der Zuwächse in Polen, Tschechien und Russland.

Import: China lagert Produktion aus
Mit einem riesigen Produktionsvolumen liegt China weiterhin unangefochten an der Spitze der wichtigsten Importländer. „Das Umsatzminus von 4 % in China ist damit zu erklären, dass die Chinesen ihre Produktion in Länder wie Kambodscha, Myanmar und Vietnam auslagern, um dort mit ihrem hohen Produktions-Know-how kostengünstiger beschaffen zu können“, erklärt Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion.

Bangladesch legt als zweitstärkstes Produktionsland weiter mit knapp 10 % zu. Eine Verlagerung der Beschaffung in deutschlandnahe Standorte wie Osteuropa wird von den Mitgliedern des deutschen Modeverbandes zwar befürwortet, ist aber in der Realität aufgrund von Arbeitskräftemangel schwer umsetzbar. Bulgarien zeigt einen Umsatzverlust von 10 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und Tschechien minus 12 %.

Die wichtigsten Importländer in 2018 sind: China, Bangladesch, Türkei, Italien, Indien, Kambodscha, Vietnam, Pakistan, Niederlande und erstmalig auf Rang 10 ist Myanmar bei den Top Ten dabei.

„Die Branche ist angesichts der schlechten Umsätze in 2018 nicht gerade in Euphorie“, beschreibt Gerd Oliver Seidensticker die Lage. „Wir gehen zwar davon aus, dass sich der Minus-Trend im Umsatz in 2019 verlangsamt, ein Wachstum erwarten wir jedoch nicht.“



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Statistik Jan-Dez 2018